Klein und fein: Ran muss es sein.
Einleitung
Schulterboxen
Stulpen
Handschuhe
Kopf
Schoner
Leggings
Body
Rock
Gürtel
Make-Up

Die Knieschoner. Ich glaube außer Body und Rock habe ich kein Teil so oft überarbeitet. Und die nächste Version ist vielleicht in Planung – denn jetzt gibt es endlich durchsichtiges Worbla! Aber dazu später mehr.

Worbla ist jedoch auch bei der ersten Version die Grundlage. Es handelt sich hierbei um einen thermoplastischen Werkstoff, der sich durch Hitze (Heißluftfön) weich machen und entsprechen biegen und verarbeiten lässt. Sobald es abkühlt wird es wieder hart, bleibt jedoch flexibel. Optimal also für unsere Knieschoner. Bekommen könnt ihr Worbla z.b. hier:

http://www.mycostumes.de/thermoplastische-Werkstoffe

Für die Knieschoner reicht locker eine Platte in Größe S. Kleiner Tip aus eigener Erfahrung: Kommt nicht auf die Idee, das Worbla schön auf den Teppichboden zu legen und dort zu «befönen», weil es zu heiß ist es dabei in der Hand zu halten… mein Teppich ist jetzt verkohlt. Klingt hohl, ist aber so passiert -_- Also Vorsicht hierbei, es wird echt sauheiß!

Von dem «nackten» Worbla hab ich leider kein Foto, aber das seht ihr ja auf der Webseite. Es ist halt braun. Erstmal habe ich eine grobe Form für die Schoner ausgeschnitten, das Material erhitzt und erstmal über’s Knie gezogen um die Form in etwa zu bekommen. Ist ziemlich frickelig. Besser wäre, wenn man hier eine entsprechende harte und hitzeresistente Form hätte, wo man das Worbla nach dem erhitzen einfach drüber ziehen kann. Nach dem Formen und abkühlen wieder in Form schneiden und bemalen. Das sieht dann so aus:

Bei der ersten Version habe ich darüber dann eine dicke, durchsichtige Plastiktischdecke gezogen (lässt sich auch sehr schnell und leicht anheizen falls es so nicht flexibel genug ist), möglichst so, dass keine Falten entstehen. Das ganze habe ich dann einfach festgetackert, da später noch Stoff über den Rand kommt.

Da es nun wie gesagt endlich auch durchsichtiges Worbla gibt (bekommt man auch auf der verlinkten Seite), würde ich es nun ohne Tischdecke machen und am Ende über den fertigen Schoner einfach noch mal eine durchsichtige Worblaplatte legen. Dann muss man auch nicht dauernd Angst haben auf die Schoner zu fallen oder sich mal hinzuknien :-) Zum Drauffallen sind die Schoner so jedenfalls ungeeignet und dienen wirklich nur der Optik!

Auf der Rückseite habe ich ind er ersten Version ein Stück Schaumstoff angebracht um das Knie zu polstern. Dies hab ich später durch ein Stück Polyethylen ersetzt, das über die komplette Form der Rückseite des Schoners geht, da diese im Original auch dicker sind. Links daneben auf dem Bild seht ihr den Stoff, der das ganze dann am Knie hält bzw. unterstützt. Hier habe ich wieder den gleichen Stoff genommnen wie für die Stulpen (grober, silberner Stoff, bzw. weißer Stoff und mit etwas Silberfarbe besprüht) und drei «Schaumstoffwürste» eingenäht.

Das alleine reicht natürlich nicht, um die Konstruktion am Knie zu halten. Hier brauchen wir noch extrabreites Gummiband. In meiner ersten Version war dies schwarzes Gummiband mit einer Breite von 6cm. Warum auch immer schwarz… nach dem ansprühen war es wie man sieht immer noch nicht wirklich silber.

Insofern habe ich später noch einmal weißes Gummiband genommen und dieses mit silberner Stoffmalfarbe mit metallic Effekt angemalt.

Als ich damit fertig war hab ich zufällig durch eine Freundin DAS perfekte silberne Gummiband bekommen… das ist dann auch einfach wieder Glückssache, wenn man das Band natürlich in der perfekten Farbe findet, zieht man dieses vor. Ansonsten hätte die Anmal-Lösung gut geklappt. Übrigens in diesem Fall tatsächlich mit Stoffmalfarbe arbeiten! Das ist dann anschließend auch schön flexibel und das Gummiband bleibt weich. Das schwarze Gummiband hatte ich mit dem Baumarktspray besprüht und es war danach kaum noch elastisch :-( Hier mal die Schoner mit dem schönen Gummiband:

Nun noch der schon erwähnte Rand der Schoner. Diesen habe ich wieder mit dem silbernen Stoff eingefasst und von Hand vernäht, damit man die Nähte nicht sieht. Durch das Worbla nähen ist extrem unangenehm, aber möglich. Also stabile Nadel und Fingerhut benutzen!

In der späteren Überarbeitung habe ich, statt den Rand einzufassen, einfach silber-metallisches Band genommen (bekommt man im Stoffladen) und diesen auf den Rand geklebt. Auf dem Bild hier sieht man auch, dass hier bereits das dickere Polyethylen unter den Schoner geklebt ist:

Zu guter letzt zur Zierde noch das dicke Band, mit dem im Original die Plastikkappe auf den Schonern befestigt wird (in der Version mit durchsichtigem Worbla wäre dies hier auch so als «Schlussdeckel»). In diesem Fall wie gesagt nur zur Zierde, sehr dicke Wollnadel, viel Kraft und Fingerhut nötig! Am besten die Löcher vorstechen bevor man mit dem Band durchgeht. Solch dickes Seidenband bekommt man auch sehr gut in Bastel- oder Stoffläden.

Die Ellenbogen werden ebenfalls mit dem silbernen Stoff inklusive drei dicker Schaumstoffwürste am Arm befestigt. Die Bumper selbst sind aus Polyethylen geschnitten, zusammengeklebt und besprüht.

Die Ellbogenschoner habe ich letztlich auch noch mal, etwas originalgetreuer gemacht. Hierzu habe ich etwas festeren Schaumstoff ausgeschnitten (Polyethylen ginge auch) und mit silber-metallic Stoff überzogen und schließlich zusammen genäht. Für den halbrunden Abschluss habe ich durch Zufall etwas ganz tolles gefunden: Eine lufthärtende Bastelknetmasse namens Super Fluffy von Rico Design.

Man formt diese wie man will, lässt es an der Luft trocknen, und im Gegensatz zu Ton oder Efaplast, das vollständig hart und somit brüchig ist, ist dieses Fluffy-zeug nach dem aushärten tatsächlich ganz elastisch! Für die Form hab ich einfach eine Deko-Plastikkugel genutzt, das sind immer zwei Hälften und perfekt als Form geeignet.